In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Cybersicherheit und betriebliche Resilienz Schlüsselelemente, um die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang hat die Europäische Union (EU) die DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) verabschiedet, einen Regulierungsrahmen, der die Kapazitäten von Finanzinstituten und ihren Technologieanbietern angesichts digitaler Bedrohungen stärken soll. Diese 2022 verabschiedete Verordnung ist integraler Bestandteil der EU-Strategie zur Gewährleistung eines robusten und zuverlässigen Finanzsystems, das auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorbereitet ist. Wir erforschen alles über DORA: Financial Digital Resilience.
Was ist die DORA-Verordnung und was sind ihre Hauptziele?
Die DORA-Verordnung enthält eine Reihe spezifischer Anforderungen, um sicherzustellen, dass Finanzinstitute in der EU in der Lage sind, Cybervorfällen zu widerstehen, darauf zu reagieren und sich davon zu erholen. Sein Hauptzweck besteht darin, die digitale Betriebsstabilität dieser Institutionen und der Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), die Teil ihrer Lieferketten sind, zu stärken.
Zu den zentralen Zielen der DORA-Verordnung gehören:
- Digitales Risikomanagement: Finanzinstitute dazu verpflichten, ein Rahmenwerk für das Risikomanagement zu integrieren, das speziell auf die Risiken eingeht, die sich aus dem Einsatz von IKT und der Abhängigkeit von Technologiedrittanbietern ergeben.
- Tests der betrieblichen Resilienz: Legen Sie Anforderungen für die Durchführung regelmäßiger Resistenztests gegen Cyberbedrohungen und technologische Vorfälle fest.
- Überwachung kritischer Drittanbieter: Erstellen Sie einen spezifischen Überwachungsrahmen für Drittanbieter von IKT-Diensten, die als kritisch eingestuft werden, und stellen Sie sicher, dass sie hohe Sicherheits- und Resilienzstandards erfüllen.
- Incident Management und Reporting: Fordern Sie Finanzinstitute auf, klare Prozesse für die Meldung, das Management und die Dokumentation bedeutender Technologievorfälle einzurichten.
- Koordinierung zwischen den Regulierungsbehörden: Förderung der Zusammenarbeit zwischen nationalen und europäischen Regulierungsbehörden, um die Kohärenz bei der Beaufsichtigung digitaler Risiken zu gewährleisten.
Auswirkungen auf Finanzinstitute und IKT-Dienstleister
Die DORA-Verordnung hat erhebliche Auswirkungen sowohl auf Finanzinstitute als auch auf IKT-Dienstleister. Für Finanzinstitute wie Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter bedeutet dies eine tiefgreifende Transformation ihrer internen Prozesse im Zusammenhang mit dem Technologie-Risikomanagement. Dazu gehören:
- Die Implementierung robuster Richtlinien und Verfahren zur Identifizierung, Bewertung und Minderung digitaler Risiken.
- Die Notwendigkeit, in sicherere technologische Infrastrukturen und die Schulung des Personals zu investieren .
- Die Pflicht zur Durchführung digitaler Stresstests , die Cyberangriffe und andere Betriebsstörungen simulieren.
Auf der anderen Seite sind IKT-Dienstleister, insbesondere solche, die als kritisch für das Funktionieren des Finanzsystems gelten, einem höheren Maß an Aufsicht und Regulierung ausgesetzt. Diese Anbieter müssen nachweisen, dass sie über angemessene Sicherheits- und Resilienzkontrollen verfügen und bereit sind, im Falle von Technologievorfällen mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
Darüber hinaus verlangt die DORA-Verordnung von Finanzinstituten und ihren Lieferanten, klare vertragliche Vereinbarungen zu treffen, die die Verantwortlichkeiten in Bezug auf Cybersicherheit und Resilienz definieren, was den Druck erhöht, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.
Wie sich DORA in den europäischen Rechtsrahmen für Cybersicherheit einfügt
Die DORA-Verordnung gilt nicht isoliert; Sie ist Teil eines umfassenderen Bündels von EU-Regulierungsinitiativen zur Stärkung der Cybersicherheit und der Betriebsstabilität. Zu diesen Initiativen gehören:
- Die NIS2-Richtlinie (Netz- und Informationssicherheit): Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Sicherheit von Netzen und Informationssystemen in kritischen Sektoren, einschließlich des Finanzwesens. DORA ergänzt diese Richtlinie, indem sie speziell auf die Bedürfnisse des Finanzsektors eingeht.
- Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Obwohl sich die DSGVO und DORA auf den Schutz personenbezogener Daten konzentrieren, sind sie sich einig, wie wichtig es ist, Daten vor unbefugtem Zugriff und Cyberangriffen zu schützen.
- Die EU-Strategie für Cybersicherheit: DORA ist eine grundlegende Säule dieser Strategie und legt spezifische Regeln für einen Sektor fest, der aufgrund seiner hohen Abhängigkeit von Technologie besonders anfällig für Cyberbedrohungen ist.
Zusammengenommen spiegeln diese Verordnungen den integrierten Ansatz der EU für die Cybersicherheit wider, wobei der Schwerpunkt auf Prävention, Vorsorge und sektor- und länderübergreifender Zusammenarbeit liegt.
Die DORA-Verordnung ist ein entscheidender Schritt hin zu einem sichereren und widerstandsfähigeren europäischen Finanzsystem. Durch die Etablierung klarer und durchsetzbarer Standards für das Technologie-Risikomanagement schützt DORA nicht nur Finanzinstitute und ihre Kunden, sondern stärkt auch das Vertrauen in die digitale Wirtschaft. Um diese Verordnung einzuhalten, müssen Unternehmen einen proaktiven und kollaborativen Ansatz verfolgen und in Technologie, Schulungen und betriebliche Rahmenbedingungen investieren, die sicherstellen, dass sie den Herausforderungen des digitalen Umfelds gewachsen sind.